Totaltheater - Projekt 2012

Artikel aus dem Nordfriesland Tageblatt vom 20. September 2012

Stimmungsvoll
Visby/Niebüll
1000 Zuschauer verfolgten das dänisch-deutsche Freiluft-Schülertheater an der Ruine von Schloss Trøjborg. Gesprochen wurde kein Wort.

Theaterprojekt vor großer Kulisse
Deutsche und dänische Schüler führten die „mächtige Margrethe“ vor der Ruine von Schloss Trøjborg auf / Rund tausend Zuschauer
Visby/Niebüll

Annähernd 1000 Besucher lockte ein dänisch-deutsches Schülertheater zur Ruine von Schloss Trøjborg in der Nähe von Visby bei Tondern - unter den Theatergästen die Hälfte Eltern und Angehörige von Niebüller Schülern. Im Fokus der einstündigen Freilichtaufführung stand eine mittelalterliche Episode aus der Geschichte des Schlosses, zu deren Verwaltern sowie Besitzern eine Zeit lang die Grafendynastie Rantzau und Margrethe I. (1353-1412), Dänemarks ungekrönte Königin, gehörten.

Als die „Mächtige Margrethe“ – so lautete auch der Titel des historischen Spiels – Schloss Trøborg besuchte, war sie unangenehm von dessen Zustand berührt. Sie wollte vom Grafen Rantzau wissen, warum das Schloss so heruntergewirtschaftet sei und was er denn so auf dem Schlosse getrieben habe.

Zur Antwort führte Rantzau die Königin auf dem Schlossgelände herum. Was bei diesem Rundgang an Antworten zutage trat, spielten die jungen Mimen in 13 Szenen/Bildern. Gesprochen wurde kein Wort. Jedoch trat deutlich hervor, was den Grafen an einem gedeihlichen Wirtschaften gehindert haben mag: allen voran die Geister wie Elfen, Trolle und vermeintlichen Hexen, von denen zwei sogar gehängt wurden, sowie überdimensionale Fledermäuse. Diese und andere Spukgestalten sorgten für eine gruselige Atmosphäre, die sich teils am Rand des zwischen den Schlossgräben rundum führenden Weges abspielte, teils tänzerisch im Gemäuer der Burgruine. Mit schwindendem Tageslicht wurde die geheimnisvolle Atmosphäre von Fackeln ausgeleuchtet. Königin und Graf, unter einem Baldachin wandelnd, und das Gefolge der Theaterbesucher brauchten drei Runden auf den Wegen um die Ruine, bis die Geschichte des Grafen erzählt war. Zu einem 14. Schlussbild versammelten sich die jungen Akteure im Innern der Ruine, um einen herzhaften Applaus der Kulisse entgegen zu nehmen.

Die Idee zu diesem historischen Szenenspiel aus der Vergangenheit von Schloss Trøborg hatte Brigittev Boelt vom süddänischen Bildungszentrum Apenrade. Von den miteinander befreundeten Schulen, der Bredebro Skole und der Regionalschule Niebüll, bekam sie auf ihre Anfrage hin eine spontane Zusage, zumal sich den Lehrkräften hüben und drüben eine gute Gelegenheit bot, „die Sprache jenseits der Grenze“, praktisch anzuwenden: für Christoph List-Petersen in Bredebro und Angela Mellmann in Niebüll. Beiden standen Kollegen zur Seite, um die Schüler zu „bändigen“: 50 aus den Niebüller Klassen 8f und 8g und 38 Siebtklässler aus Bredebro. Die Hauptrollen spielten die dänische Mutter Annemarie Baun (Margrethe) und der Niebüller Schüler Daniel Zuffinger (Rantzau). Regie führten Folke Witten und Jonny Schmidt. Die Choreografie für die Tänze schrieb Signe Hyldegund Schmidt. Geprobt und an den Requisiten gearbeitet wurde „getrennt daheim“. Die gemeinsame Generalprobe wurde Stunden vor der Aufführung absolviert.

Nach den Worten der Niebüller Lehrerin Angela Mellmann, die an der RgS Deutsch und Dänisch unterrichtet, war das grenzüberschreitende Theaterprojekt eine besondere Erfahrung. „Wir haben einmal etwas ganz anderes probiert.“ Überraschend war nicht zuletzt das große Elterninteresse.

Dieter Wrege

Tønder
Artikel aus jv.dk vom 18. 09. 2012

88 elever omdannede Trøjborg Slotsruin til teaterkulisse

Af Charlotte Ruge

TEATER:

Trolde, hekse, bueskyttere og mange andre karakterer, som hører middelalderen til, var i går at finde på Trøjborg Slotsruin ved Bredebro.
Her havde 88 elever fra Regionalschule Niebülll og Bredebro Skole omdannet ruinen til en moderne teaterkulisse.
Hele dagen i går øvede de, og i aftes fremviste de stykket for forældre og søskende.