Landesentscheidung Schleswig-Holstein WK III




Landesentscheidung Schleswig Holstein WK (III)

14.03.2008 Christian Knies

Realschule Niebüll und HTS Husum erreichen Bundesfinale in Berlin

Nordfriesland ist die Volleyballhochburg in Schleswig-Holstein:
Das wird immer deutlicher, denn die Platzierungen auf Vereins- und Schulebene sprechen eine deutliche Sprache. So konnten die Volleyballer der Realschule aus Niebüll und die Volleyballerinnen der Hermann Tast Schule aus Husum ihr großes Ziel erreichen.

In spannenden, im Niebüller Schulzentrum ausgetragenen Spielen konnten sich die jüngeren Schulteams der Wettkampfklasse III (Jahrgänge 93/94) den Landessiegertitel aller Schulen in Schleswig – Holstein sichern.

Damit sind die Niebüller Realschüler zum dritten Mal Sieger in Folge und dürfen zum Bundesfinale für eine Woche nach Berlin reisen, um sich mit den besten Schulen und Volleyball – Internaten aus Deutschland zu messen. Für die Mädchen der HTS ist es dagegen eine Premiere. Sie erreichten zum ersten Mal das Berliner Bundesfinale. Die Freude war groß bei allen Beteiligten.


 Wir sind die Friesen aus Niebüll. Uns müsst ihr erst mal schlagen....


Taktisch gut eingestellt und äußerst motiviert von dem Lehrerduo Karl-Heinz und Christian Knies begannen die Niebüller Jungen die erste Partie gegen die Jungmannschule aus Eckernförde. Große Teile der Niebüller Schulmannschaft sind in der erfolgreichen C-Jugend vom TSV Husum 1875 integriert, die zuletzt die Deutschen Jugendmeisterschaften der C-Jugend erreichen konnte. Schnell hatte sich der Block auf die beiden gegnerischen Ausnahmeangreifer eingestellt und konnten diese so neutralisieren.


 Spielszene gegen Elmshorn


Selbst lief das Spiel hauptsächlich über Hartje Paasch und Jonathan Seger, die immer wieder sehenswert über die Außenpositionen angriffen. Der erste Satz konnte mit lautstarker Stimmung bei vollen Zuschauertribünen sicher mit 25:11 gewonnen werden. Im zweiten Satz fand Eckernförde überhaupt nicht mehr ins Spiel und zeigte deutlichen Respekt, so dass am Ende ein 25:7 als Ergebnis vorlag.


 Auch wir wissen schon, was eine ordentliche Blockvorbereitung ist. Denn wir beherrschen schon den Friesenblock!


Auch die KGS Elmshorn konnte im zweiten Spiel nichts Nennenswertes entgegensetzen. Körperlich deutlich unterlegen, fanden die Elmshorner keine Mittel gegen die wuchtigen Angriffe der Nordfriesen und unterlagen ebenfalls sehr deutlich mit 25:4 und 25:17. Insbesondere die Zwillinge Kay und Peer Ketelsen stachen hier als Mittelblocker hervor.


 Hartje und Jony bei der Vorbereitung der Annahme.


Das Finale gegen das Otto-Hahn Gymnasium aus Geesthacht entwickelte sich dann zum Krimi. Dem Sieger stand das Ticket für die Woche in Berlin zu. Zu Beginn des ersten Satzes spielten die Nerven den Niebüller Realschülern einen Streich.

Sie fanden einfach kein Mittel gegen die starken „Tennisaufschläge“ der Gegner und im Angriff gab es zunächst kein Durchkommen. Geesthacht führte bis zur Mitte des Satzes mit zwei Punkten. Erst dann beruhigte sich das Spiel und ein geordneter Spielaufbau mit erfolgreichen Angriffen führte zum viel umjubelten Satzgewinn (25:18). Nun lief der „Friesen-Express“: Mit großer Sicherheit spielten die dreizehn und vierzehn jährigen Jungen ihr Pensum ab und gewannen so den zweiten Satz deutlich mit 25:8. Der Jubel war groß. Mit Freude sieht man nun dem Bundesfinale entgegen, dass Anfang Mai ausgetragen wird.


 Das Siegerteam der Realschule Niebüll (mit Betreuer Karl-Heinz Knies im Vordergrund)


Während die Realschule Niebüll schon leicht favorisiert ins Rennen ging, rechneten sich die Mädchen der HTS Husum mit ihrem Betreuer Kai Magnussen im Vorfeld nichts aus. Im ersten Spiel ging es gegen das Kreisgymnasium Neustadt. Die Vereinsmannschaft vom TSV Neustadt erspielte sich auf Vereinsebene in der C-Jugend den vierten und in der B-Jugend den zweiten Platz auf Landesebene. Doch diesmal lag den Mädchen aus Neustadt die lange Busfahrt in den Beinen und sie verschliefen das Spiel völlig. Die HTS Husum siegte mit 25:18 in beiden Sätzen. Im zweiten Spiel gegen das Gymnasium Uetersen gab es wenig Probleme, da diese jeweils keinen oder nur einen Einerblock stellten. So konnten insbesondere über die Mitte mit Finya Reichardt immer wieder harte Angriffsschläge den gegnerischen Boden erreichen. Das Spiel ging mit 25:14 und 25:10 deutlich nach Husum.

Und auch bei den Mädchen kam es zu einem echten Finale, da der Vorjahressieger, das Gymnasium Schwarzenbek ebenfalls seine beiden anderen Spiele gewinnen konnte. Im längsten Spiel des Tages begannen die Husumer fantastisch und von der Euphorie getragen. Mit 25:12 gewannen sie den ersten Satz. Im zweiten Satz folgte dann ein Kompletteinbruch. Nichts lief mehr zusammen. Erst gegen Ende gelang es Husum nach Auszeiten wieder ihr Spiel zu finden. Trotzdem ging der Satz mit 19:25 verloren. Der Tiebreak musste entscheiden und knapp setzte Husum sich hier mit 15:10 durch. Die Sensation war perfekt.


 Das Siegerteam der HTS Husum!


Schulsportbeauftragter des Kreises Nordfriesland Asmus Asmussen zeigte sich stolz, dass beide nordfriesischen Vertreter nach Berlin reisen dürfen. Der Erfolg ist seiner Meinung nach auch auf das vom TSV Husum initiierte Projekt der NF-Mini-Liga zurückzuführen, bei der Schulen und Vereine aus ganz Nordfriesland neun Turniere im Jahr in der 2:2, 3:3 oder 4:4 Spielform austragen. „Das schafft ordentliche Vorraussetzungen in den Volleyballtechniken!“, so Asmussen.