Ende letzten Jahres ging vom deutschen Jugendherbergsverband Landesverband Nordmark eine Ausschreibung an die Schulen, ein Relief oder eine Plastik für die neue Jugendherberge zu entwerfen.
Die Idee fand ich sehr passend, weil gerade diese Einrichtung primär Kinder und Jugendliche beherbergt.
Mit dem Kunstkurs der 10. Klassen meiner Schule, der Realschule Niebüll, besprach ich die Aufgabenstellung und konnte mehrere Schülerinnen und Schüler dazu gewinnen, einen Entwurf für eine Plastik zu gestalten. An Bildbeispielen moderner Plastiken, vor allem des Künstlers Alberto Giacometti, die sehr eindringlich Bewegung erleben lassen, kamen die Schüler zu eigenen Ideen. Sie entwarfen figürliche Modelle, die sich auf die Jugendherberge zu bewegen.
Ich freue mich mit Daniel Ingold, dass sein Modell ausgewählt wurde und als Plastik realisiert wird.
Wir entschieden uns für das Material Metall, da die silberne Farbe des Zinkblechs in der Architektur hier wieder aufgenommen wird und gut zum Rot des Klinkers und der blauen Farbe des Anstrichs passt. Mögen viele Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche sich so beschwingt auf die neue Einrichtung zu bewegen - wie es Daniels Plastik zum Ausdruck bringt - und sich in dieser gediegenen Anlage wohlfühlen.
Mechthild Gransow
So könnte es einmal aussehen.
... und so sieht es aus (Mai 2003):
Wanderer hat seinen Platz gefunden
Idee zur „Kunst am Bau" entstand im Unterricht
in der Realschule
Auszug aus einem
Artikel des Nordfriesland Tageblattes vom 09.10.2002
Zu
einer gut gelungenen Schulaufgabe im Kunstunterricht an der Realschule Niebüll
gesellte sich eine pfiffige Idee. Die Aufgabe? „Zeichnet mal eine
Bewegung", hatte Kunsterzieherin Mechthild Gransow vor zwei Jahren der
Klasse R 10 aufgegeben. Die Schüler zeichneten - Daniel Ingold (heute 17,
wenige Tage vor dem Führerschein und Azubi im Kfz-Handwerk) am
besten. Und die Idee? „Dieses Ergebnis schenken wir der
Jugendherberge", kündigte Mechthild Gransow an.
Gesagt
- getan. Architektin Marion Lutz nahm sich der Schularbeit an, und war sich mit
der Chefetage des Herbergsverbandes Nordmark schnell darin einig, dass der von
Daniel kreierte „Gast mit dem Koffer" nicht irgendwohin, sondern
schnurstracks zur Niebüller Jugendherberge gehen und all den Besuchern den
Weg zum Eingang weisen sollte. Daniels Arbeit wurde zur Vorlage für die
„Kunst am Bau".
Eine Rendsburger Metallbauwerkstatt realisierte die
Vorlage in doppelter Ausfertigung. Auf dem Koffer, den die beiden eisernen
Wanderer tragen, steht, wo es lang geht.
Jetzt
wurden die Skulpturen eingeweiht. Anlass dazu bot eine Tagung des
Landesverbandes Nordmark und des Nachbarverbandes Mecklenburg-Vorpommern in
der Niebüller Herberge - am Freitag getrennt und am Sonnabend gemeinsam.