Selbstinszenierungen

 

Kunstkurs der 10. Klassen

 

Nach intensiver Werkbetrachtung des Gemäldes von Hans Holbein d. J. (1497 – 1543) „Bildnis des Kaufmanns Georg Gisze“, 1532, erhielten die Schülerinnen die Aufgabe, sich selbst zu inszenieren. Sie sollten sich selbst als einen Menschen in einer bestimmten Rolle darstellen mit Attributen und entsprechender Umgebung, mit mimischen und gestischen Gestaltungsmitteln, die das Typische der Bildaussage deutlich werden lassen. Diese Selbstinszenierung sollte mittels der Fotografie dokumentiert werden.

 

Ausstellung in der Nordsee Akademie Leck

 

Mo. – Fr. von 8:00 – 17:00 Uhr geöffnet

 

 

 

 

Angeln als mein Hobby

 

 

Auf diesem Photo habe ich mich selbst bei meinem Hobby dargestellt. Ich habe verschiedene Attribute zusammengestellt, die man fürs Angeln benötigt bzw. die dieses Hobby ausmachen. Da wäre unter anderem die Angel, die ich in der Hand halte, der Angelkoffer, den ich vor mir platziert habe, in dem sich auch noch einige Dinge für dieses Hobby befinden.

 

Peggy Hansen, R10a

 

 

Autoschlosserin

 

 

 

Ich will mit dieser Darstellung zeigen, dass auch Frauen an Autos schrauben können. Ich habe ein Auto gewählt, das im Rohbau war, damit technische Details noch besser zu sehen sind.

Dann habe ich einen Ölfilter bei einem anderen Auto gewechselt.

Ich habe bewusst sehr helle Farben kombiniert, z.B. das helle Grün des Autos mit dem hellblauen Farbton des Arbeitsanzugs, den ich trug.

 

Finja Christiansen, R10b

 

 

Betrunkene Schwangere mit Kindern

 

 

Ich habe mich als eine schwangere und heruntergekommene junge Frau inszeniert, die betrunken in einem Teil ihres Gartens sitzt und dazu auch noch raucht.

Meine Haare sind fettig, ich bin blass und habe Augenringe.

Das Kind neben mir fällt gerade in den kleinen Teich, es ist in Gefahr und ich bekomme es gar nicht mit. Die Kinder machen sich selbständig. Die leeren Flaschen neben meinem Stuhl sollen auf den hohen Alkoholkonsum hinweisen.

 

Annemarie Rickertsen, R10a

 

 

Das bisschen Haushalt

 

 

Vor fünf Minuten kam der Anruf: „Hallo Schatz, komme in einer Stunde und bringe noch ein paar Geschäftsfreunde mit. – Dein lieber Mann“. 

 

Kleinigkeit:

 

Haare machen – Nägel lackieren,

zwischendurch Baby versorgen und wickeln,

etwas zu essen zaubern,

Ruhe bewahren –

sich um die große Tochter kümmern,

Abwasch erledigen,

das Kleid muss noch gebügelt werden,

staubsaugen und aufräumen.

 

FERTIG!

 

Hiermit versuche ich, die vielfältige Arbeit einer Hausfrau darzustellen.

 

 

Hella Struve, R10a

 

 

Dieb

 

 

Gegenstände:

 

Schmuck (verschiedene Perlenketten, eine Krone, eine Uhr), Geld (50€, 100€ Scheine), eine Karaffe mit Kristallen, Brechstange

 

 

Darstellung:

 

Ich trage schwarze Kleidung und eine Maske, welche zu meiner Tarnung dient. Ich trage außerdem noch eine Pistole in meiner Hosentasche und ich habe einen Rucksack, wo ich meine Beute verstecke.

Auf dem Tisch, zusammen mit der Lampe und der Karaffe, liegen der Schmuck und das Geld verteilt, welche für den Reichtum der Familie stehen, die ich bestehle.

Das Foto soll darstellen, wie ich gerade dabei bin, eine offenbar reiche Familie zu bestehlen. Außerdem bin ich gerade dabei, den Schmuck hektisch in meine Tasche zu stopfen. Ich gucke, als ob mich plötzlich jemand erwischt hat.

 

 

Sandy Frurieb, R10a

 

 

Drogenabhängige

 

 

Wir haben uns mit Absicht in eine Ecke gesetzt. Eine Ecke bedeutet auswegloser Zustand. Dann haben wir eine Zeitschrift mit dem Titel „Wille ist einziges Werkzeug“ als Zeichen nicht geschafften Versuchens, unser Leben in den Griff zu bekommen. Neben der Zeitschrift liegen ein paar Fotos unserer angeblich verlorenen Familie. Überall liegen leere Bierdosen und Zigarettenreste. Der schmutzige Lappen bedeutet, dass unser Leben genau so aussieht und irgendwann, so wie dieser Lappen, auf dem „Müll“ landet. Das eiserne Netz an der Wand bedeutet, dass wir in einem Drogenkäfig gefangen sind. Es ist ein Teufelskreis, aus dem wir keinen Ausweg finden können. Die verschmierten Augen und die blauen Flecken im Gesicht zeigen, dass uns bewusst ist, unser Leben versaut zu haben, und jetzt bereuen wir es.

Aber die Träume können uns nicht helfen, alles wieder gut zu machen, weil es zu spät ist…

Die rot – blauen Flecken auf unseren Armen sind Zeugen unseres ständigen Spritzens.

Warum tun wir das? Wir wollen alle unsere Probleme vergessen für ein paar Stunden, Minuten, Sekunden… Aber wir verstehen nicht, dass der Drogenkonsum unser größtes Problem ist. Und so geht es immer weiter…

 

Natalie Serikov, Ella Kulyk, R10b

 

 

Heizungsmonteur

 

 

Ich wirke gestresst, aber auch glücklich. Mein Gesicht ist vom Kesselreinigen ein bisschen schmutzig.

In der linken Hand halte ich das Telefon, was zeigen soll, dass ich viel zu tun habe. Mit der anderen Hand schreibe ich ein paar Notizen.

Links unten liegt eine Rechnung von dem Kunden, mit dem ich gerade telefoniere. Ein Zollstock liegt neben der Rechnung und ein Taschenrechner liegt neben meinem rechten Arm.

Rechts oben ist eine Pinnwand mit meinen Terminen angebracht. In der Mitte ist das Firmenschild und links oben eine Urkunde und zwei Meisterbriefe.

 

Melanie Nissen, R10a

 

 

Künstlerin

 

 

Ich habe mich als Künstlerin inszeniert, die vor sich an einem Selbstportrait zeichnet.

Der Spiegel dient als Mittel, um ein Selbstportrait machen zu können.

Im Hintergrund sind mehrere Gemälde, die zeigen sollen, dass ich eine aktive Künstlerin bin. Die Rose und die Blätter rechts im Bild stehen für Leben. Rechts im Bild liegen Farbpaletten, Farbtuben und Pinsel. In der rechten Hand halte ich Pastellkreide und in der linken ein Tuch, um meine Hände abzuwischen. Ich gucke mit Absicht sehr konzentriert, da das Zeichnen viel Konzentration erfordert. Farbspuren im Gesicht und auf den Händen veranschaulichen, dass ich ganz vertieft in meine Arbeit bin.

 

Carina Greene, R10a

 

 

Obdachloser

 

 

Attribute:

 

-         ein Stall, der meinen Schlafplatz darstellen soll

-         Bierdosen, die verstreut herumliegen

-         Plastikteller und Plastikbesteck (im Teller ein verschimmeltes Brot)

-         als Kopfkissen eine gefüllte Plastiktüte aus der Mülltonne

-         zerrissene Zeitung als Matratze

-         Hund als Begleiter

-         Heu zum Warmhalten

 

 

Darstellung:

 

Ich stelle einen Penner dar, der völlig verdreckt und mit fettigen Haaren  und einer gefundenen Pudelmütze in einem alten Stall seinen Schlafplatz errichtet hat.

Ich strecke ein Bein von mir, so dass man meine zerrissene Socke und meine dreckige Zehe sieht. In meiner Hand habe ich ein paar Centstücke, die ich mit der schwarzen Mütze vor mir erbettelt habe. Auf meinen Schultern liegt eine dünne, alte braune Decke.

Neben mir liegt der Hund, der mein einziger Freund und Begleiter ist.

Ich bin eingeschüchtert, was mein Gesichtsausdruck darstellen soll.

Dass die Umgebung sehr unordentlich ist, soll zeigen, dass ich sehr arm bin.

Ich wurde etwas von oben fotografiert, dadurch soll der Eindruck entstehen, dass ich nur von oben herab betrachtet und als armselig bezeichnet werde.

 

Sabrina Christiansen, R10a

 

 

Reiten als mein Hobby

 

 

Auf dem Foto stelle ich mich bei meinem ehemaligen Hobby dar; ich trage normale Reitbekleidung. Ich mache gerade das Pony zum Reiten fertig. Die Trense habe ich noch in der Hand. Auch steht eine Schiebkarre mit Stroh rechts im Bild. Für das alltägliche Ausmisten des Stalls. An der Wand ist ein Putzkasten, aus dem ein Matingal und eine Springgerte heraushängen. Davor liegen noch nicht wieder weggeräumte Bürsten. Links im Bild an der Tür sieht man Stallplaketten, daran kann man sehen, dass ich auch Turniere reite.

 

Nicole Schnoor, R10b

 

 

Vor meinem Elternhaus auf der Hallig Hooge

 

 

Für meine Selbstinszenierung habe ich eine alte Gartenbank auf die Wiese vor unserem Haus (bzw. vor die Warft, auf der unser Haus steht) auf Hallig Hooge gestellt und neben der Bank persönliche Dinge platziert.

Das Bild ist auf Hooge und im Freien aufgenommen, da ich meine Freiheit, aber auch ein Zuhause, zu dem ich immer wiederkehren kann, brauche. Außerdem steht Hooge für meine Familie, die mir sehr wichtig ist.

Das Foto stellt mich als erwachsene Frau und meine Lebensinhalte dar. Ich sitze in der Mitte des Bildes und bin in eine sich von der Umgebung abhebende Decke gewickelt. Die Haltung ist bewusst nicht aufrecht, ungeduldig oder herrschend, sondern bequem. Es zeigt, dass ich selbst im Mittelpunkt meines eigenen Lebens stehe und mich abheben möchte, auch von den Dingen, die für mich wichtig sind. Andere Menschen sollen in erster Linie mich sehen und nicht nur die Dinge, die mit mir in Verbindung stehen.

Meine Haltung soll jedoch auch zeigen, dass ich mich nicht für wichtiger als andere Menschen halte.

Das Kaninchen, das mit mir auf der Bank sitzt, steht dafür, dass ich nicht gerne alleine bin, ich aber auch niemanden ganz für mich beanspruchen will oder ständig unterhalten werden muss. Die Fotos, die im Gras stehen, und das Fotoalbum auf dem kleinen Regal zeigen, dass mir meine Familie und meine Freunde wichtig sind. Auch die Briefe, die aus den Schubladen des kleinen Schränkchens hängen, zeigen, dass ich den Kontakt mit Freunden pflege und dass sie mir wichtig sind.

Die verschlossenen Schubladen in dem Schränkchen bedeuten, dass es in meinem Leben Sachen gibt, die andere Menschen nichts angehen.

Der Wäscheständer und das Brotbuch stehen für meine Selbstständigkeit.

Der Koffer zeigt, dass ich gerne reise. Das Regenrohr davor und das Buch über Indianer, das auf dem kleinen Regal steht, zeigen, dass ich mich für fremde Kulturen interessiere.

Die Bücher in dem Regal und die Zeitung, die auf dem Regal liegt, stehen für Bildung und Interesse am Weltgeschehen.

Der Blazer, den ich anhabe, steht für meine Berufstätigkeit, jedoch habe ich dazu eine Jeans an, was heißen soll, dass die Karriere nicht das Wichtigste in meinem Leben ist.

Der Spiegel steht für eine gewisse Eitelkeit, die jedoch kein entscheidender Teil meines Lebens ist, darum habe ich ihn bewusst an die Seite gestellt.

Die Platten sowie die Kerze und die Teekanne bedeuten für mich Gemütlichkeit.

 

Catarina Jessel, R 10a

 

 

Wahrsagerin

 

 

Gegenstände:

 

eine Kugel, ein Totenkopf, eine Kerze, ein Räucherstäbchen, Karten

 

 

Darstellung:

 

Ich sitze an einem runden Holztisch. Auf dem Kopf habe ich ein Tuch. Dieses Tuch ist schwarz (Schutzfarbe) und hat das Orange, das auch an der Wand zu sehen ist. Das Räucherstäbchen (Weihrauch) bedeutet ebenfalls Schutz vor bösen Mächten. Auch die Kerze, die das Element Feuer vertritt, bietet Schutz. Der Totenkopf symbolisiert die stetige Anwesenheit des Todes.

Auf dem einen Bild bin ich gerade dabei, mir die Karten zu legen.

auf dem anderen befrage ich meine Kugel nach der Zukunft.

 

Jacqueline Schilski, R10c

 

 

Waldfee

 

 

Ich kam auf die Idee, mich als Waldfee umzugestalten. Um mich zu inszenieren, brauchte ich nicht viel, außer etwas Faschingsfarbe und Dekoration für Haare und Ohren. Die restlichen Attribute lieferte die Natur selbst, nämlich Sträucher und Büsche im üppigen Frühlingswachstum. Hier fühle ich mich als Waldfee am wohlsten.

Unter einer Waldfee stelle ich mir ein Wesen vor, das hier und dort mal zwischen Bäumen und Sträuchern auftaucht und dadurch alles zum Blühen bringt.

Wie man auf dem Photo sehen kann, ist es mir als Waldfee gelungen, alles zum Blühen zu bringen.

 

Vanessa Jürgensen, R10a

 

 

Portraits